OHN-MACHT: FISCHFABRIKEN
Ein neuer Morgen kam, mit aller Unausweichlichkeit, doch mit ihm versank auch der Traum, die Unruhe und das Fieber. Wieder klar denken zu können und den Emotionen nicht mehr hilflos ausgeliefert sein, das war dieses Erwachen.
„Es hilft niemandem, wenn ich jetzt weinerlich werde“, erklärte Martinique deswegen, mit aller Entschiedenheit, die sie aufzubringen vermochte. Wie viel leichter das doch fällt, wenn man sich gehalten weiß, so wie Christian sie hielt.
„Das stimmt schon“, gab er ihr recht, „Aber Du musst auch Deine Emotionen nicht verstecken.“
„Sobald Du die Augen aufmachst und hinsiehst, verstehst, was vor sich geht, kannst Du nicht mehr so tun, als wäre nichts gewesen“, meinte sie nachdenklich, „Du kannst nicht mehr in den Zustand der Unschuld zurückkehren, wenn Du sie einmal verloren hast.“
„Hübsch gesagt, Unschuld“, erwiderte er, „Eine doch recht euphemistische Umschreibung für Ignoranz, Blindheit und Verbohrtheit.“
„Nein, so lange man es nicht weiß, ist es ein Zustand der Unschuld“, erwiderte sie, „Es hat natürlich einen guten Grund, warum all diese Perversitäten so schamhaft verschwiegen werden. Wenn nun – wer auch immer – auf die wahren Verhältnisse aufmerksam macht, sie publik werden lässt, dann wird zunächst alles unternommen, um die, die es aufdecken möglichst mundtot zu machen. Selbst die Politik versucht jetzt gegen die Aufklärungsarbeit vorzugehen, die Aufklärer zu kriminalisieren. Schließlich geht es um viel Geld.“
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